Perfektionismus ablegen

- mit diesen 2 tiefgehenden Schritten

Perfektionismus ablegen

Vielleicht hast du auch schon mal Dinge gesagt wie:

Ich bin eben ein*e Perfektionist*in.

Ich habe eben einen sehr hohen Anspruch an mich selbst.

Ich kann das nicht veröffentlichen/abschließen, bevor es nicht perfekt ist.

Dann bist du also auch in die Perfektionismus Falle getappt. I feel you.

In unserer Gesellschaft wird Perfektionismus oft glorifiziert und es gilt als etwas Gutes, wenn man sehr hohe Ansprüche an sich selbst hat. Wir benutzen Perfektionismus als Rechtfertigung für Überarbeitung, Stress, Druck und zu hohe Erwartungen an uns selbst.

In dem Buch Big Magic von Elizabeth Gillbert schreibt sie „Perfektionismus ist nur Angst in High Heels“ und dieser Satz trifft es so gut.

Perfektionismus ist das schicke Kostüm von Angst, das uns stark und selbstbewusst aussehen lässt und die vermeintliche Schwäche oder Verletzlichkeit in unserem Inneren verbergen soll. Das kann sehr gefährlich und ungesund werden und uns blockieren, das zu bekommen, was wir uns eigentlich wünschen.

Nach dem Motto „Ich bin eben so perfektionistisch, ich kann nicht anders“ begeben wir uns eigentlich in eine Opferrolle und nehmen uns selbst die Möglichkeit Einfluss auf unser Leben zu nehmen.

Das bedeutet, der erste Schritt um deinen Perfektionismus abzulegen lautet:

1. Erkenne die Angst hinter deinem Perfektionismus

Diese möglichen Ängste könnten hinter deinem Perfektionismus stecken:

  1. Angst, nicht gut genug zu sein

Wenn du tief in dir drin das Gefühl hast, dass du so wie du bist, nicht gut genug bist, dann kann Perfektionismus ein Mechanismus deines Unterbewusstseins sein, um das nach außen hin zu „verschleiern“.

Vielleicht verbindest du Fehler machen damit, zu versagen und das will dein Unterbewusstsein natürlich verhindern.

Denn niemand soll merken, dass du eigentlich nicht gut genug bist. Grade wenn du oft das Gefühl hast dich beweisen zu müssen und du sehr damit zu kämpfen hast, wenn dir mal ein Fehler passiert, kann das dir Ursache sein.

  1. Angst vor Ablehnung

Wenn du in deinem Leben schon mal die Erfahrung gemacht hast, dass du abgelehnt, ausgelacht oder ausgegrenzt wurdest, dann war das bestimmt sehr schmerzvoll für dich.

Auch hier möchte dein Unterbewusstsein dich vor diesem Schmerz bewahren und benutzt Perfektionismus als Strategie, um Ablehnung zu vermeiden.

  1. Verlustangst

Vielleicht hast du sogar schon mal die Erfahrung gemacht, dass du verlassen wurdest und hast für dich den Zusammenhang geschlossen, dass du oder dein Verhalten dafür verantwortlich waren.

Auch wenn das höchstwahrscheinlich nicht stimmt, wird so eine Erfahrung oft tief eingespeichert und es kann sein, dass du auch heute noch unbewusst der Überzeugung, dass du verlassen werden könntest, wenn du nicht perfekt bist.

  1. Angst davor, die Komfortzone zu verlassen

Eine sehr verbreitete, aber oft nicht erkannte Angst hinter Perfektionismus ist die Angst davor, die eigene Komfortzone zu verlassen.

Grade wenn du eigentlich etwas Neues ausprobieren oder starten willst, ein Projekt, einen Instagram Account, Blog, Podcast oder was auch immer, kann es beängstigend sein diesen Schritt in die Sichtbarkeit zu gehen.

Da kommt Perfektionismus ganz gelegen, denn solange es noch nicht perfekt ist, kannst du auch nicht starten. Und perfekt wird es nie sein.

Du wirst immer noch eine weitere Ausbildung machen können. Du wirst den Text und das Design immer noch weiter verbessern können. Es wird immer jemanden geben der weiter oder besser ist. Und so beginnst du niemals und kannst für immer in der gemütlichen Komfortzone bleiben.

Wie du siehst, können diese Ängste auch miteinander einhergehen bzw. sind sich auch recht ähnlich. Aber vielleicht hast du dich in der ein oder anderen Beschreibung wieder gefunden.

Sei da unbedingt ehrlich mit dir und schaue wirklich nach innen. Wovor hast du Angst? Welchen vermeintlichen Schmerz willst du vermeiden?

Nur wenn du deine Angst kennst, kannst du auch mit ihr umgehen lernen.

2. Erkenne den Ursprung deiner Angst

Wenn du herausgefunden hast, welche Angst hinter deinem Perfektionismus steht, dann ist es nun hilfreich zu erkennen woher diese Angst kommt. Welche Erfahrung hat die Überzeugung in dir entstehen lassen, dass du keine Fehler machen darfst?

Das ist ein riesiger Schritt Richtung Bewusstsein und hilft dir Situationen klarer zu erkennen. Wenn du dir diese alte Erfahrung nochmal ehrlich anschaust, aus der Perspektive der Erwachsenen betrachtest und heilen kannst, dann bestimmt sie nicht mehr dein Leben.

Du kannst dir dann Fehler schneller vergeben, weil du weißt, dass z.B. deine Angst verlassen zu werden nicht die Realität widerspiegelt.

Du kannst Aufgaben auch mal liegen lassen oder abgeben, weil du weißt, dass du nicht perfekt sein musst, um liebenswert zu sein. Du kannst dein Projekt starten, obwohl es noch nicht perfekt ist, weil du verstehst, dass du eigentlich gar nicht in deiner Komfortzone bleiben willst.

Bewusstsein schaffen und ehrliche Selbstreflexion sind unglaublich wirkungsvolle Mittel, um mit deinen Ängsten umzugehen.

Das ist natürlich ein Prozess und geht nicht von heute auf morgen. Aber deine Überzeugungen und Glaubenssätze zu kennen, ist schon mal unglaublich hilfreich.

Hier findest du nochmal einen ganzen Blogartikel zum Thema „Mit Ängsten umgehen“.

5 weitere Impulse, um deinen Perfektionsmus ablegen zu können:

Perfektion ist unmöglich

Du bist nicht hier, um makellos zu sein. Vermeintliche Makel, Fehler oder Herausforderungen sind menschlich und teil deiner Erfahrungen im Leben. Perfektion ist unerreichbar und

Nutze deinen Perfektionismus für dich, statt gegen dich.

Perfektionismus kann als innerer Antreiber auch viele Vorteile haben. Du hast wahrscheinlich viel Disziplin, erledigst deine Aufgaben gewissenhaft und erreichst viel. Das ist toll! Du musst deinen Perfektionismus nicht verteufeln, sonst kannst ihn auch als Stärke sehen, so lange du nicht darunter leidest und unbewusst danach handelst.

Starte bevor es perfekt ist

Wenn du etwas neues ausprobieren willst, dann geh damit raus, bevor es perfekt ist. Sonst wirst du es nie tun. Es ist okay, wenn du dich im Prozess noch verbesserst. Das ist völlig normal und niemand wird dich für kleine Fehler verurteilen. Willst du später auf ein Leben zurück blicken, in dem du nichts gewagt hast, nur weil du Angst vor Fehlern hattest?

Deine 80% sind 110% für andere

Oft haben wir so hohe Ansprüche an uns selbst, dass diese komplett realitätsfern sind. Stell dir immer vor, dass das, was du persönlich bei dir für 80% hältst für jemand anderen schon 110% sind. Du bist jetzt schon gut genug und du tust jetzt schon genug!

Es gibt keine Fehler

Arbeite an deinem Blickwinkel auf Fehler, statt daran Fehler zu vermeiden. Denn das ist unmöglich. Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nichts. „Fehler“ bedeuten Wachstum, Erfahrungen und Leben. Du bist nicht hier, um alles schon zu können. Du bist hier, um zu lernen.

Ich hoffe sehr der Blogartikel hat dir gefallen und du konntest einige Impulse für dich mitnehmen, um deinen Perfektionismus ablegen zu können oder zumindest bewusster damit umzugehen. Schreib mir unbedingt deine Gedanken zu dem Thema und wo du deinen Perfektionismus auf einer Skala von 1-10 einordnen würdest. Ich freue mich hier in den Kommentaren oder auf Instagram von dir zu hören.

Deine Caro

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Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sebastian

    „Deine 80% sind 110% für andere“, das ist so wertvoll. Danke für die Erinnerung!

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