Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und kommunizieren

Bedürfnisse wahrnehmen und kommunizieren

Du wünschst dir Veränderung in deinem Leben, willst anders behandelt werden oder sehnst dich nach Dingen, die aktuell noch nicht in deinem Leben sind? Vielleicht in deiner Beziehung, deinem Job oder in der Familie? Du wartest darauf, dass die anderen dich endlich so behandeln, wie du es dir wünschst und du das bekommst, was dich glücklich macht?

Die schlechte Nachricht ist: So wirst du es nie bekommen.

Die gute Nachricht: Du kannst es selbst in die Hand nehmen.

In diesem Artikel erfährst du, warum du deine Bedürfnisse wahrnehmen darfst und wie du sie selbst in die Hand nimmst.

Welche Bedürfnisse hast du?

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Der erste und auch wichtigste Schritt ist erst einmal herauszufinden, was du überhaupt für Bedürfnisse hast. Oft sind wir so damit beschäftigt es anderen recht zu machen und uns anzupassen, dass wir gar nicht mehr wissen, was wir selbst eigentlich wollen und brauchen.

Also frage dich nun einmal: Was möchtest DU? Was möchtest du in deinem Job, in deiner Beziehung, in deinen Freundschaften und vom Leben generell?

Und bevor du jetzt den Satz beginnst mit „Naja, ich möchte nicht, dass..“, möchte ich dich da gleich nochmal kurz stoppen.

Denk nicht darüber nach was du NICHT möchtest, sondern darüber WAS du möchtest. Klar kann man auch per Ausschlussverfahren gehen, aber es geht jetzt wirklich mal darum dich darauf fokussieren was du wirklich möchtest und brauchst, ohne Negativbeispiel.

Gerne versuche da auch etwas mehr in die Tiefe zu gehen und hinter die oberflächlichen Bedürfnisse im Alltag zu schauen.

Wenn du zum Beispiel willst, dass dein/e Partner/in mehr im Haushalt hilft, steckt vielleicht das Bedürfnis von Unterstützung oder Wertschätzung dahinter. Wenn du möchtest, dass sich deine Arbeitskollegen weniger beschweren, hast du vielleicht das Bedürfnis nach Harmonie oder Ruhe.

Je tiefer du hier an die Wurzel deiner Bedürfnisse gelangst, desto besser kannst du sie wahrnehmen, verstehen und dann auch kommunizieren und einfordern.

Erlaube dir selbst, deine Bedürfnisse zu erfüllen

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Im nächsten Schritt geht es darum, dir auch wirklich zu erlauben, das zu bekommen, was du möchtest. Es ist so wichtig, dass du dir selbst wichtig genug bist, deine Bedürfnisse einzufordern und zu erfüllen. Du bist es immer wert!

Oft haben wir unterbewusste Blockaden und Überzeugungen über uns selbst, die uns davon abhalten das zu bekommen, was wir möchten. Und ohne das zu wissen geben wir unser Leben lang anderen die Schuld für unsere ungestillten Bedürfnisse.

Wichtige Erkenntnis 1: Wenn du dir selbst nicht wichtig genug bist, für dich einzustehen, wird es auch niemand anderes tun!

Höre also in bestimmten Situationen mal in dich hinein, ob du dir wirklich erlaubst alles zu bekommen was du möchtest. Traust du dich vielleicht nicht, in deiner Beziehung etwas einzufordern, aus Angst der andere könnte dann gehen? Willst du vielleicht niemanden nerven oder zur Last fallen, also stellst dich selbst lieber zurück?

Es ist natürlich auch schön, wenn du für andere da bist und auf andere Rücksicht nimmst, aber wann bist du an der Reihe? Welchen Rang hast du selbst in deiner Prioritäten Liste? Wenn du dich selbst als letztes einreihst, dann werden andere Personen sich automatisch danach richten und ihre Bedürfnisse über deine stellen.

Wichtige Erkenntnis 2: Du lebst anderen Menschen vor, wie sie dich behandeln können.

Bevor du also daran arbeitest deine Bedürfnisse wirklich zu kommunizieren und einzufordern, nimm dir erst einmal Zeit, um dich selbst auch an erste Stelle zu stellen. Wann bist du dir selbst wichtiger, als die anderen?

Ein gesundes Maß an Egoismus ist absolut in Ordnung und du wirst die Erfahrung machen, dass du niemandem zur Last fallen wirst und dich auch niemand deshalb verlassen wird. Und wenn doch – möchtest du diese Personen wirklich in deinem Leben?

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Go Get What You Want

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Wenn du dann verinnerlicht hast, dass du es verdienst und es wert bist, genauso deine Bedürfnisse zu erfüllen, wie auch die der anderen (oder vielleicht sogar noch ein kleines bisschen mehr), dann können wir uns anschauen, wie du diese auch bekommst.

Hier ist es wichtig zu begreifen, dass nicht andere Personen oder Umstände dafür verantwortlich sind, dir zu geben was du möchtest. Nur dazusitzen und zu warten bis andere deine Gefühle und Wünsche erraten und dann auch noch erfüllen, wird leider nicht funktionieren. Ich hab das lange genug ausprobiert.

Was für dich nämlich vielleicht selbstverständlich ist, wissen andere womöglich gar nicht. Klar weißt du was du möchtest. Klar weißt du, dass dein/e Partner/in einfach nur mal den Müll rausbringen müsste und dann wäre alles schon wieder halb so wild. Und deine Arbeitskollegen müssten doch selbst merken, dass du nicht die ganze Zeit ihren Ballast abbekommen willst, oder?

Fakt ist – nein, sie wissen es nicht. Ich weiß es wäre so einfach, aber so ist es eben nicht. Jeder Mensch hat seine eigene innere Welt, seine eigenen Gedanken und Wahrnehmungen.

Es ist also an der Zeit aus der wartenden Opferrolle rauszukommen und selbst die Verantwortung für deine Bedürfnisse zu übernehmen. Klingt jetzt vielleicht erstmal anstrengend, aber ist wirklich der einzige Weg zu einem zufriedeneren Leben.

Und es ist doch auch ziemlich cool, dass du das einfach selbst in die Hand nehmen kannst oder?

Bedürfnisse kommunizieren und einfordern

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Jetzt geht es ans Eingemachte. Der Grund warum es in der Vergangenheit womöglich nicht so ganz geklappt hat, deine Bedürfnisse zu kommunizieren ist, dass du dich auf den Mangel konzentriert hast und in Vorwürfen gesprochen hast.

Klar ist es wie gesagt erstmal einfacher dem anderen einfach die Schuld zu geben, aber so kommst du nicht voran. Stattdessen ist es wichtig dein tieferes Bedürfnis, wie oben schon beschrieben, herauszufinden und das dann mit dem anderen Part zu teilen. Und ja, das kann sich anfühlen wie die Hosen runter lassen und sich verletzlich zeigen.

Aber du bist es dir ja wert, zu bekommen was du möchtest, richtig?

Am Beispiel des/der Partner/in, der/die nicht im Haushalt hilft (bitte entschuldige das plakative Beispiel), könnte das ganze so aussehen:

Bedürfnis: Unterstützung

Verdiene ich das? YES

Kommunikation:

Statt zu sagen „Kannst du nicht auch mal etwas machen, ich mache alles alleine und das nervt!“

Könntest du sagen „Ich fühle mich allein und überfordert mit dem Haushalt. Ich wünsche mir Unterstützung und habe Angst, dass ich nicht wertgeschätzt werde.“

Vielleicht fällt dir auf, dass in der zweiten Variante, nicht einmal das Wort „du“ auftaucht. Somit gehst du weg vom Vorwurf und du kommunizierst DEINE Gefühle, deine Bedürfnisse und Wünsche.

Oft ist es so, dass das Gegenüber dann total verblüfft ist, weil es gar keine Ahnung hatte, dass das das Problem ist. Es ist wie gesagt ein plakatives Beispiel, aber ich denke du verstehst was ich meine und am Ende ist es auf die meisten Situationen im Leben anwendbar.

Und nun stell dir mal vor du würdest das niemals so formulieren. Du würdest deinem Bedürfnis gar nicht erst auf den Grund gehen, sondern nur bemerkten, dass es dich nervt, dass du alles alleine machen musst.

Du würdest darauf warten, dass die andere Person ENDLICH bemerkt, was du möchtest, obwohl du es selbst ja noch nicht so genau weißt. Und jedes Mal regst du dich mehr auf, lässt den Groll in dir wachsen und machst Vorwürfe.

Klar, du bleibst in der Opferrolle und „die anderen sind schuld“, aber willst du so ein Leben? Oder willst du dir erlauben wirklich das zu bekommen, was du brauchst und willst und dafür ab sofort selbst einstehen? Wer sonst sollte das tun, wenn nicht DU?

Hier also nochmal Schritt für Schritt für dich:

  • Bedürfnisse erkennen – „Was will ich eigentlich ganz genau?“
  • Dir erlauben, zu bekommen was du willst – „Ich darf meine Bedürfnisse einfordern!“
  • Die Verantwortung für deine Bedürfnisse übernehmen – „Ich mache nicht andere dafür verantwortlich, dass ich nicht bekomme, was ich will.“
  • Deine tiefen Bedürfnisse ohne Vorwurf kommunizieren – „Andere können nicht erraten, was ich wirklich will.“
  • Den Groll und Widerstand loslassen und selbst für dich einstehen – „Ich nehme mir meine Power zurück.“

Ich hoffe sehr, der Beitrag hat dir geholfen und du kannst ab sofort deine Bedürfnisse bewusster und entspannter erkennen und kommunizieren. Ich verspreche dir, deine Beziehungen und deine Lebensqualität werden so viel besser, wenn du dir einfach selbst holst was du möchtest!

Teile gerne auch deine Erfahrungen zu dem Thema mit mir. In welchen Situationen fällt es dir schwer deine Bedürfnisse zu kommunizieren? Was hilft dir dann? Schreib mir gerne hier einen Kommentar oder melde dich auf Instagram oder Facebook bei mir. Ich freue mich von dir zu hören! 🙂

Deine Caro

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